Titel: Karosserie

Autor: Marnix

Datum: 15. August 2010 16:04:48 oder So, 15 August 2010 16:04:48

Einleitung: 

Um die Karosserie (Blechteile) eines Autos beurteilen zu können, müssen Sie genau wissen, worauf zu achten ist. Die Beulen und Kratzer, die sich an den Blechteilen befinden, sind unschwer zu erkennen, jedoch im Allgemeinen verbergen diese Unebenheiten keine großen Schäden. Vergessen Sie auch nicht, dass Sie nach einem Gebrauchtwagen schauen und diese sind nicht ganz makellos. In diesem Artikel suchen wir nach Hinweisen, die erkennen lassen, dass das Auto möglicherweise eine echte Schadenvergangenheit hat.

Hauptteil: 

Erster Hinweis

Die Karosserie eines Autos kann den ersten Hinweis auf eine Schadensvergangenheit geben. Für eine gute Beurteilung der Karosserie muss ein simpler Lackschaden von einem Hinweis auf einen schweren Schaden unterschieden werden.

Kleine Beulen werden am einfachsten wahrgenommen, wenn das Auto trocken ist, in Kombination mit einer guten Beleuchtung. Schauen Sie unter diesen Begebenheiten schräg am Auto entlang und alle Beulen kommen nach vorn ins Blickfeld. Sind es kleine Beulen, dann gibt es hier eine gute Chance, dass diese noch einfach zu beheben sind. Die Person, die das vornimmt gestaltet das Auto neu, was - kurz und gut - auf Ausbeulen ohne Lackierung hinausläuft. Neugestalten ist darum eine preiswerte Art, ein Auto rundherum wieder auf die Reihe zu bekommen.

Ein leichter Lackschaden ist auch einfach zu beheben. Tiefe Kratzer und Steinschlag können zum Beispiel mit einem Lackstift wieder auf Farbe gebracht werden. Haarfeine, kleine Kratzer können am besten von einem Profi poliert werden. Wenn Sie sich selbst mit einem Lackstift daran wagen wollen, so achten Sie dann unbedingt darauf, dass der Untergrund sauber ist und sicher keinen Rost aufweist. Damit verhindern Sie unangenehme Überraschungen wie Rostbildung unter dem nachbessernden Lack.

Probieren Sie vor allem nicht, kleine Löcher und Kratzer in einem Mal mit einer übermäßigen Menge Lack zu bearbeiten. Füllen Sie Lackschäden nach und nach auf und verwenden Sie den Lack nur sparsam.

Sieht das Auto auf den ersten Blick gut aus, und sind die meisten Unebenheiten, die direkt ins Auge springen, zu beheben? Dann ist die Zeit gekommen, um in die Schadensvergangenheit des Autos einzutauchen. Die Untersuchung von möglichen Schäden kann geschehen, indem man Kontakt mit den Betrieben aufnimmt, wo das Auto gewartet wurde. Gewiss sind auf die Art viele Informationen über Autos, die beim Händler gewartet werden, zu finden. Sie können das Auto auch untersuchen. In den nachstehenden Abschnitten werden Punkt für Punkt die verschiedenen Methoden beschrieben.

Die Nahtstellen

Kontrollieren Sie die Nahtstellen zwischen den verschiedenen Teilen der Karosserie, wie: die Autotüren, Kofferraumklappe, Motorkappe und Stoßstangen. Abhängig von der Bauqualität haben diese eine gleichmäßige Breite, wodurch alle (Unter-)Teile fein gerade hängen. Auf dem nachstehenden Foto sind die Nahtstellen rund - und die linke und rechte Rücklichteinheit abgebildet.

 

Es ist deutlich zu sehen, dass die Nahtstellen rundum die Lichteinheiten nicht überall genauso breit sind. Allerdings ist die Breite der Nahtstellen zwischen der linken und rechten Einheit gleich. Obschon die allgemeine Verarbeitung keine Weltklasse ist, hat dieses Auto sicherlich keinen Schaden gehabt. Die Symmetrie ist während dieser Prüfung ein bedeutsamer Maßstab.

Argwohn ist abgebracht, wenn eine Nahtstelle, zum Beispiel zwischen der Kofferraumklappe und der Heckstoßstange an der linken Seite bedeutend weiter ist, als an der rechten Seite. Dies kann hier nämlich darauf hinweisen, dass das Auto an der Heckseite ineinander geschoben war.

Bei Reparaturarbeiten, die schlecht ausgeführt werden, kommt es oft vor, dass die neuen oder die reparierten Teile nicht mehr säuberlich wieder angebracht werden. Werden Karosserieteile nicht gut wieder angebracht, dann ist hier Raum für eine Leckage. Feuchtigkeit, die in das Interieur eindringt, kann Schimmel und Rostbildung verursachen. oder – schlimmer noch - Störungen in dem elektrischen System. Diese Probleme kommen erst nach einiger Zeit ans Licht und dann ist die Garantie bereits abgelaufen.

Farbunterschied

An einem Farbunterschied können Sie auch feststellen, ob ein Auto Schaden genommen hat. Sie müssen es dennoch im Hinterkopf behalten, dass ein Auto, das spritzlackiert wurde genau so gut einen schlimmen Lackschaden gehabt haben kann. Es ist daher ein Hinweis auf einen möglicherweise reparierten Schaden. Ein Farbunterschied ist folglich nur ein Anlass, eine weitere Untersuchung anzustellen. Haben Sie Spritzlackierarbeiten entdeckt, dann ist dies der Bereich, wo Sie das Auto unterschwellig weiter kontrollieren müssen. Denken Sie dann an: das Chassis, die Radaufhängung und die exakte Montage der Karosserieteile.

Vergessen Sie nicht, es ist gewiss nicht einfach, einen leichten Farbunterschied zu entdecken. Sie können besser auf Hinweise achten, die auf Spritzlackierarbeiten hinweisen, diese sind nämlich viel einfacher erkennbar. In den folgenden Punkten werden diese Indikatoren beschrieben.

Gummiteile
Zu dem Zeitpunkt, wo ein Auto gespritzt wird, kann der Lackierer sich dafür entscheiden, die Teile, die nicht gespritzt werden dürfen, abzukleben. Abkleben ist preiswerter als zum Beispiel eine Autotür komplett auseinander zu nehmen. Durch diesen Kostenentscheidungsgrund bleiben Teile, wie Tür- und Fenstergummiteile einfach an Ort und Stelle. Diese Art der Lackierarbeit ist einfach zu entdecken, indem Sie entlang der genannten Gummiteile – oder darunter - nachschauen. Jetzt müssen Sie nach Stellen suchen, wo der Originallack unter dem überlackierten Lack durchschimmert.

Auf den nachstehenden Fotos ist eine linke Autotür abgebildet. Diese ist nach einem kleinen Schaden außerordentlich schlecht überspritzt worden. Ein fransiger, etwa ein paar Millimeter breiter, Rand lässt überdeutlich sehen, wie schlecht das Abkleben vorgenommen werden kann. Wenn auch hier prinzipiell mit dem Auto nichts falsch ist, so ist es der ungute Gesamteindruck und der schreckt die zukünftigen Käufer ab.

Auf dem folgenden Foto ist nochmals die schlechte Verarbeitung zu sehen. Hier ist auch gut zu erkennen, dass das verwendete Klebeband einen Teil der neuen Lackschicht mit abgehoben hat, als es wieder entfernt wurde.

Natürlich ist die Nachbearbeitung einer überlackierten Tür im Allgemeinen gut gepflegt. Dieses Beispiel sollten Sie dann auch nicht so schnell in der Praxis antreffen. Es zeigt allerdings wohl gut an, wo Sie gut auf kleine Ränder, die an oder unter den Gummiteilen liegen, schauen müssen.

Fensterscheibenkitt
Auch Fensterkitt gibt Ihnen einen guten Hinweis, ob ein Auto (nach)lackiert wurde. Weil die Vorder- und Heckscheibe während des Lackierens im Auto verbleibt, kann der farbige Lack sich zwischen der Glasscheibe und der Karosserie sich auf dem Kitt absetzen. Ist das der Fall, dann ist das Auto lackiert.

Kunststoffteile
Ein Auto, das einen Zusammenstoß gehabt hat, verfügt oft noch über Teile, die intakt geblieben sind. Diese werden während der Reparatur dann auch wieder zurückgesetzt. Als Gebrauchtwagenkäufer gibt dieses Ihnen eine gute Chance, den Farbunterschied im Lack wahrzunehmen. Ist zum Beispiel die hintere Blende (die Blechteile hinter der Hecktür) eines Autos lackiert worden, dann springt einem der Farbunterschied in dem Moment ins Auge, wenn die originale Tankverschlussklappe wieder eingesetzt wird.

Spiegelung
Steht das Auto im Showroom (Ausstellungsraum) dann ist es gut, einmal die Spiegelung der Energiesparlampe auf den Lack zu richten. Die Struktur des Lacks bestimmt diese Spiegelung mit. Ist ein Auto teillackiert, dann wird es hier einen Unterschied geben, und zwar in dem Maße, wie sich die Leuchtstoffröhren in den verschiedenen Teilen der Karosserie widerspiegeln.

Haarfeine Kratzer
Wenn ein Auto oft durch die Waschstraße gefahren wird, treten hier vordergründig sehr viele haarfeine Kratzer auf. Diese kleinen Kratzer werden durch die rotierenden Bürsten der Waschstrasse verursacht und bedecken das gesamte Auto. Haben Sie nun eine Anzahl Felder entdeckt, wo sich keine oder bedeutend weniger Kratzer befinden, dann sind diese Stellen (neu) lackiert.

Knautschzone

Achtung! Wenn ein Auto zusammengesetzt war, so wurde hier die ab Werk eingebaute Knautschzone verwendet. Weil diese aber nur einmal optimal zu gebrauchen ist, wird diese bei einem wieder instandgesetzten Auto während eines schweren Aufpralls nicht mehr optimal funktionieren und die Chance, dass Sie zu Schaden kommen, ist größer.

So ist auch die Chance groß, dass nach einem schweren Unfall das Chassis (die tragende Konstruktion des Autos) verformt wird. Dies hat zur Folge, dass das Auto nicht mehr gut in der Spur bleibt, was bedeutet, dass das Auto nicht mehr schön geradeaus fährt. Eine andere unangenehme Folge eines verformten Chassis’ ist die unwirtschaftliche Abnutzung der Reifen. Nun müssen Sie nicht denken, dass ein Blechschaden oder ein Farbunterschied direkt auf einen reparierten, schweren Schaden hinweist. Es bedeutet jedoch, dass Sie eine detaillierte Untersuchung vornehmen müssen, um festzustellen, dass das Auto sich in einem guten Zustand befindet.

 

Anmerkung: Betrachten Sie das Auto kritisch, bedenken Sie jedoch, dass Sie einen Gebrauchtwagen kaufen und dass dieser niemals ganz frei von kleinen Beulen und Kratzern sein kann. Sie können besser auf die Suche nach Hinweisen gehen, die darauf deuten lassen, dass das Auto einen echt schweren Schaden gehabt hat. Sind Sie nicht überzeugt davon, dass das Auto schadenfrei ist, dann können Sie jederzeit eine Teststation oder einen Markenhändler um Rat fragen.

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