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Titel: Kraftstoff, Km-Kosten
Autor: Marnix
Datum: 20. Dezember 2010 19:13:33 oder Mo, 20 Dezember 2010 19:13:33
Einleitung:
Die Gebrauchskosten werden zu einem Großteil von dem gewählten Kraftstoff bestimmt. Sie können entscheiden zwischen Benzin, Diesel oder Autogas. Zu jedem Kraftstoff gibt es den entsprechenden Motor und Preis. Was für Sie der günstigste Kraftstoff ist, hängt ab von den Km-Kosten. Die Km-Kosten richten sich nach den gefahrenen Kilometern pro Jahr, der Kfz-Steuer und den Wartungskosten.
Hauptteil:
Km-Kosten
Eine wichtige Frage beim Kauf eines Fahrzeugs ist: Welcher Kraftstoff ist für mich am wirtschaftlichsten? Autogas ist weitgehend am billigsten pro Liter. Mit einem Liter Autogas kann man jedoch nicht so weit fahren wie mit dem teureren Diesel und Benzin. Die Kalkulation der Km-Kosten umfasst neben dem Literpreis noch einige Variablen, u. z.: Verbrauch, Kfz-Steuer, Versicherung und Wartungskosten.
Diese Kalkulation ist für jeden Fahrer und jedes Fahrzeug anders. Sie werden sie also selber erstellen müssen, auf Basis der zu vergleichenden Fahrzeuge. Nachfolgend wird die Berechnung in 3 Schritten erklärt. Die Kosten für Kraftstoff und Kfz-Steuer entnehmen Sie bitte den Websites von Shell und Kfz-Steuer.de.
1. Jährliche Kraftstoffkosten (den aktuellen Kraftstoffpreis finden Sie auf shell.com)
(Anzahl Km auf Jahresbasis) x (Kraftstoffpreis) : (Anzahl Km pro Liter) = Summe
2. Dazu zählen Sie die jährliche Kfz-Steuer
Berechnen Sie diese anhand der Website Kfz-Steuer.de
3. Berechnen Sie diese Summe für die von Ihnen bevorzugten Fahrzeuge
Somit haben Sie eine Übersicht der jährlichen Kosten (ausschließlich der Kosten für Wartung und Versicherung). Nachfolgend finden Sie einige Beispiele, kalkuliert auf Basis folgender Kraftstoffpreise: €1,40/Liter Benzin, €1,23/Liter Diesel und €0,66/Liter Autogas.
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Erklärung:
Beispiel:
In diesem rein theoretischen Beispiel wurde als Ausgangspunkt ein Mittelklassefahrzeug, Format Opel Astra oder Peugeot 308, genommen. Für die Berechnung der Kfz-Steuer ist Folgendes wichtig:
- Datum Erstzulassung
- Kraftstoffart
- Hubraum
- CO2-Ausstoß
Die Fahrzeuge in diesem Beispiel wurden 2010 zugelassen. Anhand der in nachfolgender Tabelle genannten Daten wird die Kfz-Steuer wie folgt berechnet:
Benzin Diesel Autogas Datum Erstzulassung Jan. 2010 Hubraum (cm3) 1600 CO2-Ausstoß (g/km) 159 119 159
Benzin
Für das Benzinfahrzeug ist jährlich 32 Euro für den Hubraum zu zahlen, plus 2 Euro pro g/km CO2 für den zusätzlichen CO2-Ausstoß über 120 g/km. Das bedeutet bei einem Ausstoß von 159g/km:
159 minus 120 = 39 g/km x 2 = 78 Euro plus 32 = 110 Euro pro Jahr.
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Erklärung:
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Diesel
Für das Dieselfahrzeug ist jährlich 171 Euro für den Hubraum zu zahlen, plus 2 Euro pro g/km CO2 für den zusätzlichen CO2-Ausstoß über 120 g/km. Das bedeutet bei einem Ausstoß von 119g/km:
119 minus 120 = -1 g/km. Da es keinen Nachlass gibt, bleibt die Kfz-Steuer bei: 171 Euro pro Jahr.
Autogas (LPG)
Die Kfz-Steuer für ein Fahrzeug, das auf Autogas fährt, bleibt gleich mit der Kfz-Steuer für das Benzinauto, das mit dieser Gasanlage ausgerüstet ist. In diesem Beispiel beträgt die Kfz-Steuer deshalb 110 Euro pro Jahr.
Kfz-Steuer
Die Kfz-Steuer ändert sich zwischen 2009 und 2011. Die Steuer basiert dann auf zwei Faktoren: Hubraum und CO2-Ausstoß. Je nach Datum der Erstzulassung basiert der Tarif nur auf dem Hubraum oder auf sowohl Hubraum als auch CO2-Ausstoß.
Der Hubraum des Motors wird besteuert pro 100 cm3. Dafür gibt es feste Beträge, wobei ein Dieselfahrzeug erheblich höher besteuert wird als ein gleichwertiges Benzinfahrzeug. In der neuen Situation wird Benzin besteuert mit 2 Euro pro 100 cm3 und Diesel mit 9,50 Euro.
Der zweite Faktor ist der CO2-Ausstoß. Auf Basis des CO2-Ausstoßes pro Km zahlen Sie 2 Euro pro g/km für den zusätzlichen CO2-Ausstoß über 120 g/km. Der Ausstoß unterhalb120g/km wird nicht besteuert.
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Erklärung:
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Verbrauch
Der Literpreis und der Verbrauch sind ein wichtiger Teil der Km-Kosten. Nachfolgend wurden auf Basis des Verbrauchs und des Literpreises die Kosten pro 100 gefahrene Kilometer berechnet.
Verbrauch: Kosten pro 100km
Benzin: 15 km pro Liter 9,33 Euro pro 100km
Diesel: 21 km pro Liter 5,86 Euro pro 100km
Autogas: 12 km pro Liter 5,50 Euro pro 100km
Eine Autogasanlage wird immer kombiniert mit einem Benzinmotor. Ein Liter Autogas hat jedoch 22% weniger Energie als ein Liter Benzin. Um die gleiche Leistung zu erbringen, werden also mehr Liter verbraucht. Der Vorteil von Autogas ist, dass es die Hälfte weniger kostet als Benzin.
Ein Dieselmotor ist viel sparsamer im Gebrauch als ein Benzin- oder Autogasmotor, so dass er sich bezüglich der Km-Kosten gut messen kann mit dem Autogas, das pro Liter weniger kostet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine pauschale Übersicht der Kosten pro Kraftstofftyp, einschließlich der Kfz-Steuer.
Benzin
Ein Benzinfahrzeug hat im Vergleich zu Diesel und Autogas die höchsten Km-Kosten. Der Kraftstoff ist pro Liter am teuersten und der Benzinmotor besticht nicht gerade durch Sparsamkeit. Vor allem dann, wenn teures Benzin getankt wird, z.B. mit einer hohen Oktanzahl, sind die Km-Kosten recht hoch.
An der Tankstelle werden verschiedene Benzinsorten wie Euro 95 und Super 98 angeboten. Die Zahlen 95 und 98 geben die Oktanzahl oder RON (Research Octane Number) an. Die Oktanzahl ist kein Prozentsatz! Eine hohe Oktanzahl bewirkt, dass der Kraftstoff sich weniger schnell entzündet. Der Vorteil dabei ist, dass in den Zylindern eine höhere Kompression (Druck) erzielt werden kann, ohne dass der Kraftstoff sich unkontrolliert entzündet. Autos, die von Benzin mit einer hohen Oktanzahl profitieren, sind z. B. sportliche Modelle mit einem Turbomotor. Das normale Familienfahrzeug ist auf RON 95 abgestimmt und hat deshalb überhaupt keinen Vorteil mit einer höheren Oktanzahl.
Man sollte also darauf achten, kein zu teures Benzin zu tanken, vor allem, wenn es dem Fahrzeug keine Vorteile bietet. Zurzeit versuchen die Kraftstofflieferanten uns mit Shell V-Power, Total Excellium und BP Ultimate in Versuchung zu bringen. Sie behaupten, dass mit diesen ‚hochwertigen' Benzinmischungen Ihr Auto besonders sparsam fährt, die Umwelt geschont wird, der Motor von innen gereinigt wird und auch noch mehr Schwung erhält!
Ob diese meist teureren Mischungen tatsächlich Vorteile bieten, wird in der Praxis nicht bestätigt. Instanzen wie der ADAC haben diese Mischungen getestet, jedoch keine Verbesserungen gemessen. Das Einzige, dass festgestellt werden kann, ist: diese Mischungen sind teurer.
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Diesel
Die Km-Kosten für Diesel entscheiden sich nicht viel von den Km-Kosten für Autogas, dank des niedrigen Kraftstoffverbrauchs in Verbindung mit einem günstigen Literpreis. Ein Dieselfahrzeug hat den Ruf, umweltbelastend zu sein, vor allem durch den Ausstoß von Ruß und Feinstaub. Diese Teilchen sind krebserregend. Deshalb werden die Dieselfahrzeuge heutzutage mit einem Rußfilter ausgestattet. Das moderne Dieselfahrzeug, das die Euro 5 Norm erfüllt, ist deshalb längst nicht mehr so schädlich wie noch vor zehn Jahren.
Der CO2 Ausstoß, auf dem die Kfz-Steuer zu einem Großteil basiert, ist bei einem Dieselfahrzeug außergewöhnlich günstig. Der Ausstoß des CO2 ist proportional verbunden mit der Verbrennung von Diesel. Je mehr verbrannt wird, je mehr wird ausgestoßen. Das moderne Dieselfahrzeug wird immer sparsamer im Kraftstoffverbrauch, deshalb wird auch mit jeder neuen Dieselmotor-Generation der CO2-Ausstoß niedriger.
Achten Sie beim Kauf eines gebrauchten Dieselfahrzeugs darauf, dass ein Rußfilter eingebaut ist. Dieses ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern bietet Ihnen oft auch noch eine günstigere Kfz-Steuer.
Autogas (LPG)
Autogas hat einen günstigen Literpreis, wodurch die Km-Kosten am niedrigsten sind. Der Unterschied zu einem gleichwertigen Diesel ist jedoch gar nicht so groß, bedingt durch den ungünstigen Verbrauch eines Fahrzeugs, das mit Autogas fährt. Der Verbrauch liegt sogar höher als der Benzinverbrauch des Benzinmotors, bei dem die Gasanlage angeschlossen wurde. Ein Liter Autogas hat nämlich einen niedrigeren Energiewert im Vergleich zu einem Liter Benzin. Um Leistungsverlust zu vermeiden, zieht der Motor mehr Autogas, mit der logischen Konsequenz, dass der Verbrauch steigt.
Fahren mit Autogas ist also in erster Linie billig. Die Wartung eines Autogas-Fahrzeugs kann jedoch teurer werden. Je nach Fahrzeugtyp ist es wichtig, dass die Ventile regelmäßig nachgestellt werden, so ca. alle 10.000 km, vor allem bei Fahrzeugen, die noch keine vier Ventile (16V) pro Zylinder haben. Dies sind oft ältere Motortypen, die noch nicht 100% auf den Anschluss einer Autogasanlage ausgelegt sind.
Die Verbrennung von Autogas ist heißer als von Benzin. Da eine Autogasanlage an einen Benzinmotor gekoppelt wird, ist es für die Lebensdauer des Motors wichtig, dass der Zylinderkopf diesen hohen Temperaturen gewachsen is. Informieren Sie sich im Voraus beim Importeur oder Markenhändler, ob das entsprechende Fahrzeug über gehärtete Ventile und Ventilsitze verfügt. Sollte das nicht der Fall sein, ist es für die Lebensdauer des Motors wichtig, dass diese Teile während der Installation der Gasanlage mit eingebaut werden.
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Möchten Sie selbst eine Autogasanlage in Ihr Fahrzeug einbauen lassen, dann denken Sie daran, dass bei einer Anzahl Automarken die Möglichkeiten stark begrenzt sind. Aufgrund von Problemen in der Vergangenheit und einer verfeinerten Einstellung der Motoren wird oft davon abgeraten, eine Autogasanlage einbauen zu lassen. Wenn Sie es trotzdem machen, wird der Händler und Importeur im Falle von Problemen keine Garantie und technische Unterstützung geben. Informieren Sie sich deshalb gut bei allen Parteien, bevor Sie zur Einbau der Autogasanlage übergehen!
Anmerkung:
Weitere Felder stehen bei der Verwendung von "DynamicData" zur Verfügung.